Die Veranstaltungen

Im Wizemann

Hundreds

Hundreds

22. Juli 2021
Halle

Quellen Konzerte

Viva con Agua ArtsStadtkind Stuttgart

STR Kultur- und Betriebs GmbH

Es gibt diese Alben, die einen genau im richtigen Moment erwischen. Klar, die muss jeder für sich finden und ein Text wie dieser sollte sich nicht anmaßen, die emotionale Wirkung des neuen, vierten Hundreds-Albums für jede und jeden vorherzusehen. Aber aus der Erfahrung des Autors dieser Zeilen sei gesagt: „The Current“ ist die perfekte Platte, wenn man gerade durch die letzten dunklen Tage des Winters schleicht, weltenmüde von all den beschissenen Nachrichten, die einem jeden Morgen den Kaffee vergrätzen, und es kaum erwarten kann, dass bald endlich wieder der Frühling vor der Tür steht und uns Hoffnung gibt. Dann kommt dieses Album, packt einen mit dieser erst
sanften dann bestimmten Strömung und zieht einen langsam heraus – aus dem Stimmungsloch, aus dem Pessimismus, aus der wehleidigen Lethargie, aufs offene Meer. „Dark times are over now, we scared them off, and it all begins“, singt Eva Milner gleich im ersten Lied, eine Schlüsselzeile, durchaus programmatisch gemeint.
„Vessel In The Sky“ heißt der Song und verbindet wieder all das, was man an der Musik von Eva und Philipp Milner so liebt: Die Geschwister verstehen es wie wenige in der deutschen Poplandschaft das Organische mit dem Elektronischen zu verweben, große Melodien und Emotionen mit einem steten Puls aus elektronischen Beats und Synths unterlegen, der einem schnell unter die Haut kriecht. Keine Bange also: Happy-go-lucky-Pop muss man bei Hundreds nun nicht erwarten, aber die Klangfarbe ist heller, die Attitüde kämpferischer.

„Ja. Das ist für mich das Prinzip Hoffnung“, erklärt Eva im Interview. „Auch wenn es mir schwerfällt, das auf Dauer aufrecht zu erhalten. Aber was anderes bleibt uns ja letztendlich nicht übrig. Immer nur verzweifeln, bringt dich ja auch nicht weiter. Ich habe mal probiert, wie weit das geht bei mir.“ Das war beim Vorgänger noch nicht in Sicht.
„Wilderness“ war ein dunkler, faszinierender Brocken mit apokalyptischem Grundton in Text und Musik. Ein Blick auf die Wunden, die der Mensch der Natur schlägt. Eigentlich der perfekte Soundtrack für unsere Zeiten, für „Fridays For Future“ und „Extinction Rebellion“. Eva Milner lacht leise, wenn man sie auf diese Erkenntnis hinweist. Und gesteht: „Ist uns auch aufgefallen, dass diese Themen gerade präsenter denn je sind und wir vielleicht ein wenig zu früh dran waren damit. Andererseits ist das ja ein altes Thema in der Kunst. Wie lange denkt die Menschheit schon, es geht bald zu Ende? Diese düstere Stimmung ist auch immer noch da, aber musikalisch muss ich das jetzt gerade nicht mehr machen.“ Nur einmal gibt sie sich auf „The Current“ noch der Weltenangst hin, im geisterhaften „The Bombs“, das musikalisch eher ruhig daherkommt, lyrisch aber innerlich brodelt und die ein oder andere Explosion zündet: „On the verge of your extinction, your laughter’s golden bell / is ringing in the courtroom / and now we’re raising hell.“
 
Dies ist ein Konzert der Quellen Konzerte, gefördert von Neustart Kultur, Initiative Musik, Bundesregierung für Kultur und Medien.

Donnerstag, 22 - 07 - 2021

19:00 Uhr

20:00 Uhr

Halle

 

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