Endlich Urlaub, endlich Sonne, endlich Pause vom Hamsterrad. Schon im Hinfahrt-Stau entpuppt sich die Vergnügungsfahrt zum Sehnsuchtsort allerdings als regelrechter Horrortrip. Die Reiseroute führt an Abgründen vorbei, offenbart verminte Felder, stinkende Plastikmüllberge und von Stacheldraht umzäunte Privatstrände voll toter Fische. Zwischen gläsernen Monumenten des Spätkapitalismus und dichtem Schornsteinnebel huldigen Wahlplakate am Straßenrand dem freien Markt. Daneben wühlt eine alte Frauen im Abfall. Geschilderter "Urlaub in der Bredouille" dient im Grunde genommen lediglich als halbironische Metapher — und doch kommt die neue Platte von DRITTE WAHL der beschriebenen Odyssee in ihrem Charakter erstaunlich nahe.